Wie der Marabu nach dem Crowdfunding in Serie geht

Im Oktober 2022 starteten wir das Crowdfunding für die ersten Marabu-Paare und kamen dem Ziel näher, demnächst einige Exemplare auf den Straßen zu sehen. 688 Paare konnten wir verkaufen. Unser erstes Ziel hatten wir in stolzen 54 Minuten erreicht. Aber dabei soll es nicht bleiben. Auch in Zukunft kann der Marabu-Sneaker über unseren Shop bestellt werden. Der Weg dahin war aber gar nicht immer so einfach. Ein Galileo Team hat uns begleitet und festgehalten, wie es der Marabu vom Crowdfunding zum Serienprodukt geschafft hat. Wer den Beitrag noch nicht gesehen hat, kann ihn hier noch nachschauen.

Christian Salewski und Dominik Sothmann bei Galileo

Um die Produktion unserer ersten kleinen Serie zu starten, sind wir auf Überraschungen und Probleme gestoßen – und haben sehr viel gelernt.

  1. Ausgetragene Sneaker nach Afrika zu exportieren ist viel einfacher als sie zurückzuholen

Als wir die Idee hatten mit einem Sneaker etwas gegen den Sneaker-Müll in Afrika zu unternehmen, konnten wir noch nicht erahnen was noch auf uns zukommen würde. Wir suchten uns Partner in Kenia, um alte Sneaker zu sammeln und zu grinden. Wir fanden einen Sohlenproduzenten in Portugal und eine Manufaktur, die den Schuh zusammennäht. Aber um das African Grind, also die alten, geschredderten Schuhe, die in den Marabu-Sneakern verarbeitet werden, zurück nach Portugal zu bringen, mussten wir mit Anwälten sprechen, chemische Analysen veranlassen, uns durch Abfallrecht wälzen und mit dem Zoll herumschlagen. Es ist total verdreht. Der Müll kann easy nach Afrika verschifft werden. Will man ihn zurückholen, dann steht man vor großen bürokratischen Hürden. Wir müssen zum Beispiel sicherstellen, dass das African Grind alle Vorgaben der Europäischen Chemikalienverordnung REACH erfüllt. Aus diesem Grund recyceln wir zum Beispiel keine schwarze Sohlen zu recyceln, da diese die giftige PAK (Polyzyklischen Aromatische Kohlenstoffe) enthalten können. Obwohl PAKs strengen Richtlinien unterliegen, lassen sich diese immer wieder in bedenklichen Mengen in Sneakern herkömmlicher Marken finden. Die werden auch in Europa verkauft, aber landen dann aber zum Teil auf den illegalien Deponien in Afrika und verpesten dort die Umwelt.

  1. Die Marabu Sohlenfarbe variiert von Paar zu Paar

Diese Entscheidung hielt auch eine Überraschung parat. Unsere Marabu-Sohle besteht aus dem Grind und einer Naturkautschuk-Mischung. Die Farbe der Sohle bestimmt sich dabei aus dem African Grind, also den geschredderten alten Sneakersohlen aus Kenia, weil wir in der Naturkautschuk-Mischung keine extra Farbpigmente verwenden, die die Sohlenfarbe normalerweise stabil halten könnten. Das hat zur Folge, dass schon kleine Unterschiede im African Grind zu einer schwächeren oder stärkeren Färbung führen können. Wenn die Grind-Partikel heller sind, wird auch die Sohlenfarbe heller. Damit ist jede Sohle garantiert einzigartig.

  1. On-Demand Produktion vermeidet Müll

Bestellt ihr in unserem Shop einen Sneaker, kann es sein, dass ihr auch mal drei Monate warten müsst, bis er vor der Haustür liegt. Denn um Müll zu vermeiden, wollen wir nur so viel produzieren, wie auch bestellt wird. Das heißt, die Produktion in Portugal startet erst, wenn 150 Bestellungen einer Marabu-Version (also pro Farbe) bei uns eingegangen sind. Ab dem Moment dauert es in der Regel in etwa zehn Wochen bis die Schuhe fertig produziert sind und verschickt werden können. Mit der On Demand Produktion können wir vermeiden, mehr Sneaker im Lager zu sammeln, als wir verkaufen können. Klar, bedeutet On Demand längere Wartezeiten für unsere Kund*innen. Aber es hat auch Vorteile. Durch die Vorbestellung können wir die Sneaker in dieser Phase für 30 Euro weniger anbieten. Sneaker die wir dann beispielsweise durch Stornierungen on Stock haben, können ohne Wartezeit zum Normalpreis erworben werden.

Es war nicht von Anfang an klar, dass wir regulär Marabu-Sneaker verkaufen werden können. Wir mussten nicht nur Zoll-, Abfallrechts- und Produktionsfragen klären, sondern wollten auch vorher wissen, wie nachhaltig unser Vorhaben eigentlich ist. Erst wenn wissenschaftlich erwiesen ist, dass er nachhaltiger ist als ein herkömmlicher Sneaker, sollte der Marabu produziert werden. In einer Lebenszyklusanalyse haben wir die gesamte Umweltauswirkungen des Marabu-Sneakers untersuchen lassen. Die Ergebnisse könnt ihr hier lesen.

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