Im Jahr 2021 initiierte das Medien-Startup FLIP eine groß angelegte Recherche zu einem der größten Müllprobleme unserer Zeit, die Sneakerjagd. Die Reporter wollten herausfinden, was mit unseren Schuhen passiert, nachdem wir sie entsorgt haben? Können wir den Nachhaltigkeitsversprechen von Herstellern und Händlern trauen? Welche Folgen hat unser Schuhkonsum für die Umwelt, unsere Gesundheit und den Rest der Welt?

Um diese Fragen zu beantworten, versteckten die Reporter GPS-Tracker in den Sohlen alter Turnschuhe, die zuvor von elf Prominenten wie Jan Delay, Caroline Kebekus und Linda Zervakis getragen wurden.

Die jagd geht los!

Anschließend speisten sie die GPS-Sneaker in verschiedene Entsorgungskanäle ein und jagten sie monatelang um die Welt. “Die Sneakerjagd" deckte auf, dass sogenannte Recycling-Programme für Sneaker meist schlichtes Greenwashing sind. Die Sneakerjagd dokumentierte auch den Export von ausgedienten Turnschuhen in afrikanische Länder, wo sie große Umweltprobleme verursachen.
In Kenia zum Beispiel führten die GPS-Turnschuhe die Reporter zu apokalyptischen und illegalen Müllhalden voller alter Textilien, wie der berüchtigten Dandora-Müllhalde.

Bilder die unter die Haut gehen

Jeder, der die Bilder von der apokalyptischen Szenerie in Kenia gesehen hat, zu der die GPS-Sneaker die Reporter geführt haben, war schockiert. Viele unserer Sneaker, Schuhe oder Kleidungsstücke wandern, nachdem wir sie aussortiert haben, auf solche Mülldeponien. Das Problem ist, dass es in Afrika keine angemessene Lösung für das Lebensende unserer Schuhe gibt. Es gibt fast kein Recycling oder auch nur eine kontrollierte Verbrennung. Die meisten Schuhe verschmutzen die Umwelt und gefährden die Gesundheit der Menschen vor Ort. Es ist ein schmutziges Prinzip, das der Modeindustrie zugrunde liegt: Aus den Augen, aus dem Sinn.